Mit Widerstand ist zu rechnen
15.02.2022
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Ein Vorteil von pneumatischen Systemen gegenüber der mechanischen Förderung liegt im Transport über längere Strecken hinweg oder bei beengten Platzverhältnissen. Nahezu unvermeidbar ist es deswegen, dass das Material an einigen Stellen umgelenkt werden muss. Wie der stete Tropfen den Stein hölt, verschleisst auch die Förderleitung durch andauernden, mitunter aggressiven Schüttgutstrom an den Stellen, wo er frontal auf das Umlenkrohr trifft. Mit dem Grad der Abrasivität des geförderten Materials, steigen die Verschleißspuren in der Förderleitung bin hin zu einem Durchbrechen des Rohres.
WAM bietet zwei Varianten an Rohrbögen aus Techno-Polymer-Werkstoff an, die dem schleissenden Anforderungen an Umlenkpunkten im Produktstrom standhalten. Die Material-Eigenschaften des SINT-Polymerwerkstoffs gewährleisten dabei eine Materialförderung ohne Kornzerstörung, Quetschung oder Verstopfung. Die Rohrbögen besitzen eine höhere Verschleißfestigkeit als herkömmliche Karbon- oder Edelstahl-Ausführungen und sind deshalb auch für Kunststoffpellets, Granulate, Sand oder feine, abrasive und aggressive Pulver geeignet.
Sollen weite Radien überbrückt werden, ist der Rohrbogen EXTRACURVE die ideale Wahl. Dieser lange Rohrbogen besteht aus einem Polymergussgehäuse mit einem spiralförmigen Federkern und PN-Anschlussflanschen. Aufgrund seines symmetrischen Aufbaus kann der EXTRACURVE bei ersten Abnutzungsanzeichen in umgekehrter Richtung montiert werden, somit verdoppelt sich dessen Lebensdauer.
EXTRABEND Rohrbögen werden hingegen zur rechtwinkligen Umlenkung von pulver‐ und granulatförmigen Schüttgütern in Silo‐Befüllleitungen oder Rohrleitungen pneumatischer Niederdruck‐Förderanlagen eingesetzt, bei denen ein enger Umlenkwinkel notwendig ist. Der Extrabend besitzt einen Hohlraum an der Umlenkstelle, in dem sich ein Materialbett bildet, wodurch ein konstruktiver Verschleissschutz entsteht.
Diesen konstruktiven Schutz haben wir im Dauertest mit dem EXTRABEND vom Typ EBC3 in der Getreidemühle Karl Bindewald Kupfermühle GmbH in Bischheim bei Kirchheimbolanden nachgewiesen. Pro Jahr werden hier 180.000 t Getreide zu hochwertigen Mühlen‐ und Malzprodukten verarbeitet und an Bäckereien, den Lebensmittelhandel, Brauereien und der Futtermittelindustrie geliefert. Zum Einsatz kamen die Rohrbögen in einem pneumatischen Förderstrang, der zerkleinerte Nebenprodukte wie Getreidebruch, Samenkörner, Schrollen und Sand nach der Hammermühle in einen Behälter transportiert. Diesem besonders abrasiven Produktgemisch mussten die Rohrbögen bei einer Förderleistung von 1,2 t/h über einen Zeitraum von 22 Monaten (330 Betriebstage pro Jahr und 24 h pro Tag) widerstehen.
Nach dem Ende des Dauertests konnte bei einem Gewichtsvergleich der Rohrbögen vor und nach dem Einbau keinerlei Gewichtsverlust
e festgestellt werden. Weder wiesen sie Verschleißspuren auf, noch waren Riefen oder Vertiefungen zu ertasten. Eine Erhöhung des Förderdrucks, gleichbedeutend mit einer Erhöhung des Energieaufwandes, war im Gegensatz zur früheren Förderleitung mit klassischen Rohrbögen (600mm) nicht erforderlich.
Neben Verschleissschutz und Energieersparnis bieten die Rohrbögen der WAMGROUP weitere Vorteile:
- Geringe Kosten für Installation und Austausch, dank geringem Gewicht und kompakter Bauweise.
- Keine zusätzlichen Halterungen und Abstützungen notwendig
- Minimaler Druckabfall
- Reduziertes Verstopfungsrisiko
- Selbstreinigend
- Minimaler Wartungsaufwand
- Reduzierter Geräuschpegel
- Einfache Entsorgung
- Sowohl für Vakuum- als auch für Überdruckförderung sowie für pneumatische Flugförderanlagen mit geringer Dichte
- Keine Produktkontamination